Bain-Studie prognostiziert bis 2030 gigantisches Geschäft mit Elekto-Ladesäulen
Elektroauto-Laden entwickelt sich zum Multimilliardengeschäft
Beim Wandel hin zur Elektromobilität ist der Verkauf möglichst vieler Fahrzeuge zwar ein wichtiger, aber nicht der einzige Erfolgsfaktor. Auch die Ladeinfrastruktur muss für Elektroautos ausgebaut werden.
Die Unternehmensberatung „Bain“ rechnet in einer Studie, dass sich die Jahresumsätze rund um die Ladeinfrastruktur allein in Europa bis 2030 versechsfachen werden – von derzeit 7 bis 8 Milliarden Euro auf dann 40 bis 55 Milliarden Euro. Auch die Profite sollen starke Werte verbuchen: von aktuell 500 bis 700 Millionen Euro auf dann 3 bis 5 Milliarden Euro.
Fünf verschiedene Ladeszenarien
Dr. Eric Zayer und Dr. Ingo Stein (Partner bei Bain & Company in München) haben fünf Ladeszenarien identifiziert, aus welchen spannende Geschäftsmodelle entwickelt werden können:
- Unterwegs laden: Hier sind vor allem Schnellladestationen gefragt. Sie müssen zuverlässig und zügig funktionieren, die Standorte müssen sinnvoll gewählt sein und zusätzlicher Komfort ist gefragt, wie in Form von einem Zugang zu einer Sanitäranlage, kostenlosem Internet oder einer Überdachung.
- Laden am Zielort: Hochfrequentierte Standorte wie Supermärkte oder Restaurants, an denen Kunden länger verweilen, sind attraktiv.
- Zuhause laden: Künftig wird es nicht mehr nur um die klassische Wallbox gehen. Auch Smart-Home-Angebote werden immer stärker im Fokus stehen.
- Laden am Arbeitsplatz: Auch Lademöglichkeiten am eigenen Arbeitsplatz ergänzen öffentliche Ladeinfrastruktur ungemein.
- Massenkundengeschäft (Smart Energy Services): Das größte Potenzial sieht Bain rund um Büros, Fabriken und Wohngebieten. Zayer und Stein erwarten, dass entsprechende Dienstleistungen 2030 rund ein Drittel des Gesamtumsatzes der Ladebranche ausmachen könnten.