Wallbox Installation – worauf muss ich achten?
28.07.2022
Der Weg zur eigenen Ladestation kann je nach Bedingung und Anforderung einfach oder steinig sein – wir zeigen Ihnen, wie Sie in Ihrem Carport, Parkplatz oder der heimischen Garage eine Wallbox installieren.
Das Elektroauto an der Steckdose zu laden, dauert nicht nur sehr lange, es birgt auch ernste Risiken: Kurzschlüsse oder sogar Kabelbrände können entstehen, wenn die Steckdosen und deren Zuleitungen über längere Zeit regelmäßig überlastet werden. Am einfachsten, sichersten und schnellsten lädt man ein E-Auto deshalb an einer Wallbox.
Vorteile einer eigenen Wallbox
- Schnell laden: Laden Sie das Elektroauto zwei bis drei Mal so schnell an einer Wallbox, als an einer Steckdose
- Sicher laden: Beim Laden entsteht für Sie keine Gefahr von Kabelbränden oder Kurzschlüssen
- Immer laden: An Ihrer eigenen Wallbox tanken Sie Ihr Elektroauto, wann immer Sie es möchten
- Automatisiert laden: Die Wallbox regelt für Sie automatisch die Ladeleistung zwischen Ihrem E-Auto und Ihrer Wallbox
- Intelligent laden: Eine intelligente Wallbox mit integriertem Stromzähler ermöglicht Ihnen, den geladenen Strom für Ihren Firmenwagen exakt zu dokumentieren und anschließend bei Ihrem Arbeitgeber abzurechnen.
- Grün laden: Mit einer Wallbox die mit einer Fotovoltaik-Anlage kompatibel ist, können Sie in Kombination mit einem Energiemanagementsystem, den durch die Sonne erzeugten Strom direkt in Ihr E-Auto tanken.
Rechtliche Voraussetzungen für die Installation einer Wallbox
Für Besitzer eines Einfamilienhauses geht die Installation einer eigenen Ladestation in der Regel vollkommen problemlos über die Bühne. Laut des Eigentümerrechts dürfen Sie eine Wallbox überall auf Ihrem Grundstück errichten.
Für Mieter oder Eigentümer einer Wohnung, beispielsweise in einem Mehrfamilienhaus ist es nun deutlich einfacher, eine Wallbox auf dem eigenen Parkplatz oder in der Tiefgarage installieren zu lassen. Das neue Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG), macht es möglich. Das WEMoG regelt seit 2020, dass Mieter oder Wohnungseigentümer die Genehmigung für den Einbau einer Ladestation auf ihrem Parkplatz verlangen können. Auch die Inhaber der Immobilie oder eine Wohnungseigentümergemeinschaft können das Vorhaben nicht verbieten, haben bei der Umsetzung der baulichen Maßnahmen aber ein Mitspracherecht. Eine Ausnahme gilt für Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen.
Mieter aufgepasst: Vermieter bzw. Eigentümer der Immobilie können verlangen, dass bauliche Veränderungen beim Auszug rückgängig gemacht werden. Eröffnen Sie deshalb frühzeitig das Gespräch mit den Parteien, die beim Vorhaben ein Mitspracherecht haben.
Technische Voraussetzungen für die Installation einer Wallbox
- Damit kein (DC-) Rückstrom in das (AC-) Stromnetz gelangt, müssen Ladestationen, die in Deutschland installieren werden, einen Fehlerschutzschalter besitzen. Unsere Wallboxen entsprechen selbstverständlich den deutschen Sicherheitsrichtlinien.
- An Wallboxen (400 V, dreiphasig, 16 A, 11 kW) dauert das Laden in etwa drei Stunden. Eine 11kW Wallbox muss - wie ein Elektroherd - an eine 400 Volt Starkstromleitung angeschlossen werden. Eine leistungsstärkere und teurere Wallbox mit 22 kW anzuschließen, ist aufwendiger. Dafür lädt sie Ihr Auto entsprechend schneller. Bei unserem Technik-Check prüfen wir die Gegebenheiten vor Ort, damit einer anschließenden Installation nichts im Weg steht.
- Eine weitere Voraussetzung ist, dass ausreichend freie Steckplätze für die Montage eines FI- und LS-Schalters in Ihrem Stromverteilerkasten zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Technik-Checks prüft unser Technik-Team auch diese Bedingung.
Clever sparen: Die Kosten für den Technik-Check werden bei Beauftragung einer Installation durch smarter-fahren.de verrechnet. Das bedeutet, die Kosten für die Installation reduzieren sich.
- Wallboxen mit 11 kW müssen Sie Ihrem örtlichen Netzbetreiber melden. Der Grund: Sie müssen netzverträglich arbeiten, weil die Netzauslastung immer weiter steigt. Seit März 2019 ist die Anmeldung laut Niederspannungsanschlussverordnung (NAV), eine deutschlandweite Verordnung, Pflicht. Dabei spielt es keine Rolle, welche Anschlussleistung Ihre Wallbox hat. Im Rahmen der Installation übernehmen wir gerne für Sie die Anmeldung Ihrer Wallbox beim Netzbetreiber.
- Wallboxen mit einer maximale Anschlussleistung von mehr als 11 kW müssen nicht nur angemeldet, sondern auch genehmigt werden. Dafür ist ebenfalls der Netzbetreiber zuständig. Den Antrag stellen wir gerne für Sie. Auf jeden Fall ist es ratsam, sich vor dem Anschluss der Ladestation über die Genehmigungsmodalitäten zu erkundigen, weil sich diese von Netzbetreiber zu Netzbetreiber unterscheiden.
Wir empfehlen Ihnen eine 11 kW Wallbox. Sie ist günstiger als eine Lösung mit 22 kW und kann ein-, zwei- und dreiphasig laden. Das reicht für eine Ladung über Nacht selbst bei größeren Batterien aus.
Der richtige Ort, um eine Wallbox zu installieren
Wo die Wallbox installiert werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
In der Regel wird die Wallbox an der Hauswand oder auf einer Stele montiert. Mit nur etwa vier Kilogramm sind die heutigen Wallboxen leicht genug, damit man sie auch an ältere Wände und Putzuntergründe neben dem Stellplatz anbringen kann. In Carports, auf freien Außenstellplätzen oder in Höfen werden Ladestationen in der Regel auf Stelen installiert.
Soll die Wallbox an einem Ort installiert werden, der über keinen Starkstromanschluss verfügt oder weiter vom Verteilerstromkosten entfernt ist, dann muss dieser vorher verlegt werden. Zusätzliche Wandbohrungen und Materialien erhöhen die Kosten der Installation.
Folgende Faktoren bestimmen die Höhe der Installationskosten:
- Anzahl der Ladepunkte: Wollen Sie ein oder mehrere Elektroautos gleichzeitig laden?
- Montageort: Soll die Wallbox innen oder außen an der Hauswand oder auf einer Stele montiert werden. Stelen sind in der Regel nicht im Lieferumfang enthalten und erhöhen die Gesamtkosten.
- Gebäudetyp: Wohnen Sie in einem Einfamilien-, Doppel- Reihen- oder Mehrfamilienhaus? Dies hat zum Beispiel Einfluss auf die Entfernung zwischen Verteilerkasten und Wallbox.
- Gebäude-Baujahr: Wohnen Sie in einem älteren Gebäude? Hier muss unter Umständen die Elektrik modernisiert werden.
- Parksituation: Wo parken Sie Ihr Elektroauto (z.B. Tiefgarage, Stellplatz oder Carport) und wie weit ist der Parkplatz vom Gebäude entfernt?
- Entfernung Verteilerkasten: Sollen die Leitungen ober- oder unterirdisch verlegt werden? Beide Varianten beeinflussen die Kosten unterschiedlich.
- Wandbohrungen: Wie viele Wände trennen die Wallbox mit dem Verteilerkasten?
- FI-Schutzschalter: Ist ein FI-Schutzschalter bereits in der Wallbox integriert? Wenn nicht, muss dieser zusätzlich verbaut werden.
So wird die Wallbox installiert
Ist am Installationsort der Wallbox noch kein Starkstromanschluss vorhanden, muss dieser zuerst neu zwischen der Ladestation und dem Hausverteilerkasten verlegt werden. Dazu ist eine Erweiterung eines weiteren Anschlusses samt Sicherung im Stromverteilerkasten notwendig. Ist der Starkstromanschluss bereits am Wunschort vorhanden, kann die Wallbox direkt daran angeschlossen werden. Weiter geht es mit Schritt 3.
Schritt 2: Verlegung und Wandbohrungen
Liegt der Starkstromanschluss nicht direkt am Installationsort vor, wird dieser nun vom Stromverteilerkasten zur Wallbox verlegt. Oftmals sind dafür kabel-große Wandbohrungen notwendig, durch die das Kabel weiter zum Zielort verlegt werden kann.
Wenn das Starkstromkabel an Ort und Stelle ist, wird die Wallbox an die Wand oder auf der Stele montiert. Um potenziell riskante Fehlerströme zu verhindern, muss grundsätzlich ein Fehlerstrom-Schutzschalter Typ B verbaut werden. Damit erhöhen sich die Kosten für die Installation um 162 Euro. Haben Sie sich für eine Wallbox entschieden, die bereits einen FI-Schalter integriert hat, sparen Sie sich die Kosten. Oder bringt die Wallbox bereits einen DC-Fehlerstromerkennung von Haus aus mit, dann genügt ein preiswerter Fehlerstrom-Schutzschalter Typ A.